Schauplatz ist das kostengünstige Eigenheim, brutaler als jeder Splattereffekt auf Happy-Video-Privat-Niveau eingerichtet und mit pingeligster Laienröhre des Regisseurs/Hauptdarstellers beschallt, während die cheatende Ehefrau völlig talentbefreit ins Meckern und Lispeln driftet. Man keift sich jeden tristen Morgen aufs Neue an, nichts ist mehr wie früher und kaum ist der bikende (und trotz seines kecken Akzents leider nur kurz anwesende) Nebenbuhler Fulci (!) herausgefunden, setzt der Gehörnte zum Amoklauf an - per Badewannen-Elektroschock, Gewehr und Autoreifen sowie spitzen Ästen.
Alles in allem basic, diese Effektpallette, da wird auch die baldige Rache aus dem Jenseits nichts weiter Außergewöhnliches hervorzaubern, was man nicht schon von Ittenbach & Co. kennt bzw. den Schulterschluss mit Evil Dead ersucht. Jan Reiff hält sich sogar selber ein bissn für Bruce Campbell, obgleich sein Unsympath von leading manletztendlich umso ärger leiden darf - man gönnt es ihm! Der sadistische Humor des Ganzen fällt ohnehin auf, gar positiv: Das dilettantische Spiel reagiert gleichauf mit den eeeeeekligen Handlungsentwicklungen vom Verderben aus paranormaler Hand, welche der Arschlochneurose des Witwers ohnehin via grinsenden Fleddervisagen und extensiven Verstümmelungen Paroli bietet, wie es kaum konsequenter ins Nonsensplusultra moralisieren könnte.
Passend dazu dröhnt die Mucke permanent als Horror-Keyboardhydraulik, basslastig sowie in Echos eingelullt, so als ob der in jedes Einzelbild dringende Kunstnebel nicht zur Atmosphäre ausreichen würde. Sogar die Kamera gibt sich Mühe, in möglichst professioneller Lichtsetzung rumzueiern und zu show-don't-tellen, was einen als banalstes Derivat dramatisch unterfordert. Klassischer Grusel darf eben nicht stillos in der No-Budget-Blödelei verebben, weshalb gähnendes Laufzeitstrecken-durch-Herumlaufen, Friedhofs-Kadrierübungen oder auch das Auskotzen von Rasierklingen ebenso ihre Aufwartung machen. Des Nächtens zwischen Pool und Dachboden folgt aus diesen bewährten Zutaten auch der dramaturgisch stimmige wie erlösend schmoddernde Showdown mit den Dämonen. Wer zu oft groovy sagt, den bestraft das afterlife!
Zwischen Parodie und existenziellem Fegefeuer rangierend (auf jeden Fall trotz aller Bemühungen in die Richtung kein Funsplatter), lässt sich der 75-Minuten-Schmalfilm dann auch auf Videoeffekte, vervielfachte Zooms und andere psychedelische Hysterien ein, dass dem Hobby-Cinephilen von Welt flugs Anspielungen auf Kultregisseur XYZ etc. in den Kopf schießen, um eine höhere Bedeutung an Desolation zu erahnen. Recht hat er insofern damit, dass Reiff anhand jener Genre-Anleihen sowie der grellen Grässlichkeit seines Unvermögens eine gespenstische Leere summiert, die belastender als jeder elevated A24-Quark auf kahle Wände poltert, weil Der Deutsche und seine Perversion des Homevideo als gelebte/geliebte Todessehnsucht wohlig ekelt. Privatfernsehen in seiner pursten Perfidie!" - Some German Dude On Letterboxd